Bad Honnef. Die FDP möchte in der kommenden Legislatur aus der Opposition in die Regierung wechseln und mit einem Ministerium für Infrastruktur, Bau und Digitalisierung neue Weichen unter anderem für mehr Wohneigentum, mehr Bauland und vereinfachte Bauvorhaben stellen. Hierzu tauschten sich jetzt acht Unternehmer des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau (BDF) mit Daniel Föst MdB, bau- und wohnungspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion und Vorsitzender der FDP Bayern, beim zweiten BDF-HauptstadtTALK per Videokonferenz aus.
BDF-Präsident Hans Volker Noller betonte, dass der Staat allen Wohnwünschen der Bürger gerecht werden müsse – gerade auch dem lang gehegten Wunsch vieler Familien nach einem Einfamilienhaus mit Garten. Daniel Föst bestätigte diesen Appell an die gegenwärtige und kommende Bundesregierung: „Wohneigentum ist sehr erstrebenswert für die meisten Familien, aber auch für den Staat.“ Es sei ein soziales Wohlstandsversprechen, schütze vor Altersarmut und stabilisiere die Gesellschaft. „Daher muss Deutschland endlich vom letzten Platz im europaweiten Vergleich der Eigenheimquoten nach vorne rücken.“ Hieran möchte der FDP-Politiker nach der Bundestagswahl im September weiter mitarbeiten: „Wir haben einen Köcher voll Ideen und Ansätzen zur Förderung von Wohneigentum. Das Thema wird in unseren Sondierungsgesprächen zur Regierungsbildung einen hohen Stellenwert einnehmen.“ Sicher sei, so Föst, dass in der kommenden Legislatur auch der Klimaschutz weiter an Bedeutung gewinne: „Aber wir dürfen nicht alles von oben herab entscheiden, sondern müssen die Menschen beim Thema Ressourcenverbrauch und CO2 mitnehmen, um Klimaziele nicht nur auszugeben, sondern auch wirklich erreichen zu können.“
Mit dem nachwachsenden und CO2-bindenden Baustoff Holz sowie ihrem Fokus auf besonders energieeffiziente Neubauten ist die Fertighausindustrie seit Jahren Vorreiter beim klimafreundlichen Bauen und möchte künftig noch mehr zu einem nachhaltigen Gebäudebestand beitragen. Hierfür dürfe allerdings das Bauen mit Holz bundesweit keine Benachteiligung mehr erfahren, zudem müsse mehr Bauland ausgewiesen und das Bauordnungsrecht reformiert werden. „Das Bauordnungsrecht ist auf traditionelle Bauverfahren ausgelegt und berücksichtigt zu wenig serielle sowie modulare Bauweisen mit industrieller Vorfertigung“, sagte BDF-Präsident Noller. Föst unterstrich: „Kosten und Nutzen von Regeln und Normen beim Bauen müssen auf den Prüfstand, um einfacher, schneller und günstiger Wohnraum schaffen zu können. Wir brauchen allgemein weniger Regulierung in Deutschland und wieder mehr Vertrauen in die Menschen und die Unternehmen in unserem Land.“ Gerade dem Mittelstand habe die Bundesrepublik viel zu verdanken, daher müsse dieser weiter gefördert, statt mit zusätzlichen Normen und Steuern belegt werden. Ebenfalls nochmal neu in Angriff nehmen möchte der FDP-Politiker den zu komplizierten Regelungsrahmen für Gebäudeaufstockungen sowie die Ausweisung von Bauland. Denn durch das neue Baulandmobilisierungsgesetz finde allenfalls eine Umverteilung, nicht aber eine tatsächliche Mobilisierung neuer Flächen zum Bauen statt, so Föst. BDF/FT
Mehr Informationen zu Fertighäusern unter www.fertighauswelt.de und www.fertigbau.de.
Bild: Daniel Föst MdB, bau- und wohnungspolitischer Sprecher der FDPBundestagsfraktion und Vorsitzender der FDP Bayern, war Gast beim 2. BDFHauptstadtTALK. Foto: Tobias Koch
Fabian Tews
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